Friedenswallfahrt der Alfons – Lindner – Mittelschule Kirchberg v.W.

In ganz Europa finden jährlich mehrere tausend Aktionen im Rahmen der Internationalen Wochen gegen Rassismus statt. Diese verschiedenen Veranstaltungen, die allesamt für eine friedliche und weltoffene Gesellschaft stehen, wer-den in Passau von Kreisjugendring und Stadtjugendring gebündelt. In diese Veranstaltungsreihe gliederte sich auch die Mittelschule Kirchberg v.W. mit der von Pfarrer Markus Krell angeregten Friedenswallfahrt ein.
Beinahe täglich werden wir mit Bildern und Nachrichten von Kriegen und Unruhen konfrontiert – dies macht betroffen, erschüttert und verunsichert. Gerade bei Kindern und Jugendlichen ist die Sehnsucht nach Frieden deutlich spürbar. Dies brachte Pfarrer Markus Krell auf die Idee, sich zusammen mit der gesamten Schulgemeinschaft am Standort Kirch-berg zu Fuß auf den Weg zu machen – auf „den Weg hin zu einer friedlicheren Welt“.
Bereits im Vorfeld des Aktionstages beschäftigten sich die Kirchberger Schüler intensiv und auf vielfältige Weise mit dem „großen“ Thema Frieden: Während die Abschlussklassen sich mit aktuellen Krisenherden weltweit auseinander-setzten, drehten die Neuntklässler Videoclips zu den Themen „Menschenrechtsverletzungen“ und „Friedensstifter“. Zudem wurden in mehreren Klassen eigene, sehr berührende Friedensgebete verfasst. Im Kunstunterricht standen die Betrachtung sowie Gestaltung von „Friedenbildern“ auf der Agenda, im Musikunterricht wurden eifrig Lieder für die Wallfahrt geprobt.
Zum Auftakt der Veranstaltung mit dem Titel „Der Herr schenke dir Frieden“ versammelte sich die Schulgemeinschaft zu einer kurzen Andacht im Schulhof. Hier stimmte Markus Krell die jugendlichen Wallfahrer auf das Thema ein: Er verwies auf die vielen Unruhen und Kriegsschauplätze der Welt, betonte aber auch, dass uns Gottes Friede zugesichert ist. „Wie kann ich im Kleinen von Frieden sprechen, mich für den Frieden einsetzen, Frieden stiften?“ – Mit diesen Fragen hatten sich die Schüler der Klasse 8M beschäftigt und präsentierten anschaulich ihre möglichen „Schritte zum Frieden“.
Bei strahlendem Sonnenschein begab sich der Zug dann zur zweiten Station, der Kapelle in Boderding. Im Mittelpunkt stand hier eine Friedenslitanei, die Schüler und Lehrer durch ihren meditativen Charakter zum Nachdenken bewog.
Nach dem Segensgebet ging es weiter zur idyllisch gelegenen „Schutzmantelmadonna – Kapelle“ in Schnelling. Auch hier wurden gemeinsam Gebete gesprochen und Fürbitten für ein friedliches Miteinander formuliert, bevor Rektor Jochen Geiling daran erinnerte, dass Frieden stets aktiv gewahrt werden müsse, damit er nicht leichtfertig ins Gegenteil verkehrt. Pfarrer Krell erklärte die jüdische Grußformel „Schalom“, die zugleich ein Friedenswunsch ist. Anschließend bereitete er gedanklich eine „Friedens – Pizza“ zu und verglich dies mit den Bemühungen um Frieden. So wurde deut-lich, dass beides – Frieden und Pizza – gar nicht so leicht „zu backen“ sind und dass es bei beiden nebst Zeit einer Menge Zutaten bedarf.
Bevor man sich auf den Rückweg zur Schule machte, verteilten die Schülersprecher an alle Teilnehmer kleine Kerzen mit dem wohl bekanntesten Friedenssymbol, der Taube. Dieses kleine Geschenk, dieses „Licht des Friedens“, beinhaltet eine wichtige Botschaft, nämlich die feste Zusage Gottes: Der Friede sei mit dir!
Das Fazit der jungen Leute nach dieser gemeinsamen Fußwallfahrt fiel sehr positiv aus:
Die Wallfahrt bot Momente der Besinnung, die Möglichkeit, neue Kraft zu tanken und Gemeinschaft zu erleben. Ein Schüler kam zu folgendem Resümee: „Frieden geschieht nicht von allein, nicht einfach so. Aber jeder kann schon heute etwas dazu beitragen. Und darüber gemeinsam nachzudenken und dafür zu beten, das war mir heute wichtig.“
Letztlich war diese kleine Fußwallfahrt der Kirchberger Schulgemeinschaft auch ein Zeichen: ein Zeichen gegen Gewalt, ein Zeichen der Solidarität mit allen, die durch Krieg und Flucht Leid ertragen müssen, aber auch ein Zeichen der Hoffnung auf Frieden.


Text: Ch. Lang

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