Dachau 1945: das Konzentrationslager wird am 29. April von den Amerikanern befreit.
Immer am ersten Sonntag nach diesem Datum treffen sich überlebende Häftlinge und Befreier um allen Verstorbenen zu gedenken. Eine wichtige Aufgabe um die vergangenen Gräueltaten nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. Auch unser Besuch mit den Schülern leistet einen kleinen Beitrag dazu.
Der örtliche Bezug und die realen Gegebenheiten geben einem die Möglichkeit, das Ausmaß dieser schrecklichen Zeit zu erfahren. 30 000 Häftlinge standen oft stundenlang beim Apell auf dem Vorplatz. Zu Hochzeiten schliefen 2 000 Männer statt 200 in einer Baracke. Davon und vom täglichen Hunger sowie von den systematischen Schikanen erfuhren die Schüler durch die ehrenamtlichen Mitarbeiter des Vereins „Zum Beispiel Dachau“. Große Betroffenheit hinterließen die Bilder der abgemagerten Menschen, ebenso das Wissen über das Krematorium und die Vorgänge im Bunker. Beim Rundgang durch die Gedenkstätte war es möglich, den direkten Weg der Häftlinge nachzuverfolgen.
All diese Eindrücke lassen einen sehr nachdenklich werden und auch dankbar sein, dass wir erst zu einem späteren Zeitpunkt geboren wurden. Wir tragen nicht die Schuld an der Geschichte, aber wir tragen die Verantwortung für die Zukunft.
Text: B. Enzl und E. Unfried
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