„Ich schaff`s“: Stärken der Schüler fördern

Erfolgreiches Projekt an der Alfons-Lindner-Mittelschule – Workshops und Achtsamkeits – Übungen

 

Schülerinnen und Schüler, vor allem in den oberen Jahrgangsstufen, stehen oftmals vor großen Herausforderungen, sowohl im schulischen als auch im persönlichen Alltag. Daher hat sich ein Pädagogenteam der Alfons-Linder-Mittelschule Kirchberg vorm Wald, die seit vergangenem Jahr gemeinsam mit der Alfons-Lindner-Schule Tiefenbach zertifizierte „Ich schaff’s-Einrichtung“ ist, zusammengetan und mit der Klasse 8M das Projekt „Ich schaffs“ initiiert; erfunden und erprobt hat dieses Projekt der finnische Psychologe Ben Furman.

Betreut von den Lehrerinnen Christina Lang und Manuela Hobelsberger und unterstützt durch den Jugendsozialarbeiter an der Schule, Wolfgang Neukirchinger, wurde das Projekt gestartet, bei dem es um ein lösungsfokussiertes Motivationsprogramm für junge Menschen geht. Kern des Projekts ist nach Aussage der Projektleiterin, Christina Lang, Potenziale der Schüler zu entdecken und deren Stärken zu fördern, sich von der Problembehandlung zur Lösungsorientierung hin zu bewegen. […] Nach den Worten von Christina Lang, die von der Wirksamkeit dieses Programms überzeugt ist, geht es nicht darum, welche Probleme die Schülerinnen und Schüler haben und warum, sondern gemeinsam mit den Jugendlichen herauszufinden, welche Fähigkeiten sie brauchen, um zufriedener zu sein und wie sie diese Fähigkeiten erlernen können.

Bei den Workshops, die auch Achtsamkeitsübungen und gemeinschaftsfördernde Spiele beinhalteten, setzten sich die Jugendlichen intensiv mit ihrer „Traumzukunft“ auseinander, indem sie Collagen aus Bildern und Worten schufen, die ihre Träume und Ziele visualisierten. Während manche von einem Leben in Wohlstand schwärmten, blieben andere bodenständig und zeigten sich mit weniger Luxus zufrieden. Die Projektleiterinnen waren erstaunt über die große Offenheit, mit der die Jugendlichen die Ergebnisse dieses doch sehr sensiblen Themas präsentierten.

Im Klassenverbund wurde erarbeitet, wie man die Realisierung der eigenen Traumvorstellungen sinnvoll angehen kann. Dabei kristallisierte sich heraus, die selbst gesteckten Ziele möglichst konkret und kleinschrittig zu formulieren. Die Zielerreichung des von allen gewünschten guten Schulabschlusses kann sofort angegangen werden, indem man sich im Unterricht aktiv einbringt. Die Jugendlichen wählten für sich ein konkretes Ziel, das sie in den nächsten Wochen aktiv verfolgen wollen, wie z. B. die Verbesserung der Sprechlautstärke bei Wortmeldungen im Unterricht, Ordnung halten, strukturiertes Lernen und vieles mehr. Für diese Erprobungsphase wurden die 28 teilnehmenden Schülerinnen und Schüler in drei Gruppen mit je einem Begleiter eingeteilt. Während dieses Prozesses sollten die Teilnehmer lernen, Eigenverantwortung zu übernehmen, sich Unterstützung zu suchen, wenn es schwierig wird, aber auch mit Rückschlägen umzugehen und neue Lösungsansätze zu finden. Nach einigen Wochen Erprobungsphase wurde Resümee gezogen zu den Punkten „Was klappt gut – was fällt noch schwer“. Beim Reflexionsgespräch waren sich alle einig, etwas für das eigene Leben gelernt zu haben, unabhängig davon, ob das selbst gesteckte Ziel erreicht wurde oder nicht. Allen tat es gut, einmal die „Fehlerbrille“ abnehmen zu können und den Fokus auf die gemachten Fortschritte und Wachstumschancen zu legen.

„Dieses Projekt hat positive Impulse gesetzt, die sowohl im schulischen als auch im außerschulischen Umfeld nachwirken“, freute sich auch Rektor Jochen Geiling und erkannte dabei eine Win-win-Situation sowohl für Schüler als auch Schule. Das Projekt „Ich schaff’s“ soll nach den Worten von Jochen Geiling aber auch laut Christina Lang, Manuela Hobelsberger und Wolfgang Neukirchinger keine Eintagsfliege sein, denn der Schulalltag liefert vielfach Gelegenheit, das Erlernte auch auf neue Situationen zu übertragen – die 8M ist dafür gerüstet. – hs

Text: Hans Schauer (PNP vom 13.06.2023)

Fotos: Ch. Lang

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